Rollen

Meinung von Sue Hitzmann ("MELT") zu harten Rollen:

Hartschaumrollen werden bereits seit über 50 Jahren eingesetzt, um Knoten und Verhärtungen in Muskeln "auszureiben". In letzter Zeit ist diese Technik auch als "Myofasziale Entspannung durch Selbstmassage" bekannt geworden. Eine Hartschaumrolle wird dafür unter einer Muskelgruppe oder einem Körperbereich hin und her gerollt, wie beim Bügeln oder Staubsaugen. ... Auf Schmerzpunkten wird so lange vor und zurück gerollt ..., bis man es nicht mehr aushält. ... Schmerz ist bekanntlich ein Symptom für dehydriertes Bindegewebe, egal, was die Ursache dafür ist. ... Wie eine akute Verletzung löst der intensive Druck ein Sinnesnervensignal ans Gehirn aus, um vor potentiellen Traumata oder Schäden zu warnen - eine unnötige Belastung des Nervensystems.

Der schnelle, intensive Druck der Hartschaumrolle kann Faszien- und Muskelgewebe wie auch Nerven und Gefäße sogar reizen. ... Starke Kompression und tief gehender Druck kann in manchen Fällen zwar etwas Gutes bewirken, doch sollten diese Techniken idealerweise von erfahrenen Therapeuten ... verwendet werden. Dazu ist sicherzustellen, dass der Fluid-Haushalt des Bindegewebes stimmt. Und man sollte nicht übersehen, dass es nicht das Ziel ist, sich Schmerzen zuzufügen, und dass Schmerzen kein Zeichen für Verbesserung oder die richtige Anwendung sind. Schmerzen aktivieren den Stress-Regulator und die Schutzreaktion des Autopiloten, was zu Entzündungen und weiteren Schmerzen führen kann.

Verhärtete Muskeln direkt anzusprechen ist ebenfalls nicht ideal zur Schmerzbeseitigung oder Leistungs-steigerung, denn oft entstehen dadurch noch mehr Probleme. Die oberflächliche Bindegewebsschicht muss ausreichend hydriert sein, um Nervenimpulse klar aufnehmen zu können. Fasziendehydration führt zu unkoordinierten Bewegungen, Muskelmüdigkeit und Schmerzen. Sobald das Gewebe rehydriert ist, können Dehnübungen, Massagen und andere Therapietechniken mit leichtem bis mittlerem Druck positive Veränderungen unterstützen. Aber niemand sollte sich selbst Schmerzen zufügen.

Quellen:

Die MELT Methode  (Sue Hitzman 2013/15), www.meltmethod.com